Japan Sehenswürdigkeiten:


Viele der japanischen Nationalparks bieten Wanderpfade. Die beliebten Wandergebiete um Tokio sind Nikko und der Chichibu-Tama-Nationalpark. Gute, wenngleich einsame Wanderungen lassen sich auch in der Präfektur Gumma und in der Kansai-Region um Nara unternehmen. Um eine Seite von Japan zu erleben, die nur wenige Ausländer zu sehen bekommen, sollte man die bergigen, weniger dicht bevölkerten Zentralen Alpen aufsuchen. Skifahren ist normalerweise von Dezember bis April möglich. Die Mehrzahl der Skiresorts befindet sich auf der Insel Honshu, aber es gibt auch tolles Tiefschneegelände auf Hokkaido. Okinawa im tiefen Südwesten Japans ist ein beliebtes Tauchziel. Zum Radfahren eignen sich besonders die weniger bergigen Küstenregionen, obwohl unerschrockene Radfahrer auch schon den Mt Fuji hochgeradelt sein sollen! Golfen bedeutet in Japan Prestige. Wer hier einen Golfplatz betreten möchte, ist mit einem dicken Geldbeutel und der Zugehörigkeit zu einem renommierten Unternehmen besser dran. Die Gebühren beginnen gewöhnlich bei etwa US$100 pro Tag.
Tokio

Das Beeindruckendste an der Hauptstadt ist ihre geballte Energie. Zugegeben, das Stadtbild kann etwas deprimieren - Wohnhäuser in der Größe von Schuhschachteln und Büroblocks, überquert von Hochautobahnen, über die dichter Verkehr rollt. Aber genau das ist die japanische Erfolgsgeschichte in Aktion. Der durchschnittliche Vorort von Tokio ist jedoch noch nicht der Supermarktkultur verfallen: Die Straßen werden von winzigen Fachgeschäften und betriebsamen Restaurants gesäumt, von denen die meisten bis spät abends geöffnet sind. Neben den hoch aufragenden Büroblocks finden sich Einblicke in ein anderes Tokio - ein altes Holzhaus, ein Kimonoladen, ein japanisches Gasthaus, eine alte Dame in einem Kimono, die das Pflaster vor ihrem Haus mit einem Strohbesen fegt. Tokio ist in erster Linie ein Ort, an dem die Schnelllebigkeit der Konsumkultur mit der Ruhe und Besinnlichkeit, die von älteren Traditionen ausstrahlt, zusammentrifft. Es ist eine lebendige Stadt, in der es immer etwas zu erkunden gibt.

Tokio ist ein riesiges Ballungszentrum, das sich von der Bucht von Tokio (Tokio-wan) über die Kanto-Ebene erstreckt. Nach dem Erdbeben von 1923 und abermals nach den Luftangriffen der USA im 2. Weltkrieg fast vollständig wieder aufgebaut, ist Tokio buchstäblich aus der Asche auferstanden. Es teilt sich grob in die grellen, protzigen Geschäftsbezirke westlich des zentralen Einkaufsviertels Ginza und die bodenständigeren Wohngegenden im Osten. Fast alles für Besucher Interessante liegt entweder an der JR-Yamanote-Ringbahn oder innerhalb des Kreises, den diese Linie um das Zentrum von Tokio zieht.

Die unvergesslichen Eindrücke von Tokio bieten nicht die offiziellen Sehenswürdigkeiten, da die Stadt nicht mit unzähligen architektonischen Glanzleistungen brillieren kann. Pragmatische Erwägungen waren für den Wiederaufbau nach dem Krieg maßgebend, was einige ziemlich öde Straßenlandschaften entstehen ließ. Die echten Tokio-Erlebnisse bestehen vielmehr darin, einerseits ins Gedränge einzutauchen und sich andererseits an den Oasen der Stille zu erfreuen. Die Ginza ist die berühmteste Einkaufsgegend in Tokio: Sie ist reich, vital und beliebt und der Ort, an dem man gern seinen Wohlstand zur Schau stellt. Mit ihren zahlreichen kleinen privaten Galerien eignet sie sich wunderbar zum Bummeln, selbst wenn man nichts zu kaufen beabsichtigt. Der Ueno-Park (Ueno-koen) nördlich des Zentrums beherbergt einige der besten Museen und Kunstgalerien des Landes. Im Nationalmuseum von Tokio befindet sich die weltgrößte Sammlung japanischer Kunst; das Nationale Technikmuseum beherbergt eine immense Sammlung technisch-wissenschaftlicher Ausstellungsstücke; und im Shitamachi-Geschichtsmuseum sind die Altstadtviertel der einfachen Bevölkerung des alten Tokio nachgebaut worden.

Asakusa, nordöstlich des Zentrums, war lange der Mittelpunkt der Altstadt. Es ist einer der wenigen Orte, an denen man noch etwas von der Atmosphäre der alten Shitamachi verspürt. Die große Sehenswürdigkeit hier ist der Senso-ji-Tempel, wahrscheinlich die lebendigste buddhistische Kultstätte in ganz Japan, aber die Gegend bietet sich insgesamt hervorragend für einen Bummel an: Asakusa war einst ein berüchtigtes Vergnügungsviertel mit Theatern, Musiklokalen und anrüchigeren Etablissements, und etwas vom einstigen Glanz ist noch erhalten. Heute ist Shinjuku, westlich des Zentrums, das wildeste Vergnügungsviertel von Tokio. Wer nur einen Tag in der Stadt ist und sich kopfüber in das moderne japanische Leben stürzen möchte, für den ist dieser ausufernde, unbarmherzige Bezirk genau das Richtige. Fast alles, was Tokio interessant macht, trifft hier zusammen: Schicke Kaufhäuser, billige Einkaufspassagen, leuchtende Neonschilder, Regierungsbüros, dichtes Gedränge, Videobildschirme am Straßenrand, Nudelimbisse, Hostessenclubs, versteckte Schreine und billige Striplokale.

Tokio ist ein teurer Übernachtungsort. Es gibt ein paar Jugendherbergen westlich des Zentrums und einige relativ preiswerte Unterkünfte in Ueno und Ikebukuro. Ansonsten ist Shinjuku keine schlechte Wahl, wenn es einem nichts ausmacht, sich in ein Kapselbett zu quetschen. Shinjuku ist auch eine der besten Restaurantgegenden. Ueno und Asakusa bieten gute traditionelle japanische Küche. Auf der Ginza kann man tagsüber gut essen, doch abends meidet man sie besser, da die Lokale hier ausnahmslos teuer sind.
Mt Fuji

Japans höchster Berg (3776 m) ist die einzige Natur-Attraktion, die die meisten Japanbesucher unbedingt sehen möchten. Der Fuji-san ist ein vollkommen symmetrischer Vulkankegel, der zuletzt 1707 ausbrach und dabei die Straßen im 100 km entfernten Tokio mit Vulkanasche bedeckte. An einem außergewöhnlich klaren Tag kann man den Fuji von Tokio aus sehen, aber den größten Teil des Jahres muss man sich schon auf 100 m nähern, um ihn auszumachen, da er ein notorisch verschlossener Berg ist, der oft von Wolken verhüllt ist. Die Aussicht ist gewöhnlich im Winter und zum Frühlingsanfang am besten, wenn eine Schneehaube dem Schauspiel zusätzlichen Reiz verleiht.

Die offizielle Bergsteigesaison ist im Juli und August, und die Japaner, die alles gern "nach Plan" machen, kommen daher in diesen beiden Monaten in Scharen angereist. Man kann den Fuji eigentlich zu jeder Jahreszeit besteigen, doch mitten im Winter sollten dies nur wirklich erfahrene Bergsteiger versuchen. Und wann auch immer man sich auf den Weg macht, die Besteigung sollte nicht unterschätzt werden: Der Berg ist hoch genug, um höhenkrank zu machen, und das Wetter kann tückisch wechselhaft sein. Die beste Zeit, auf dem Gipfel anzukommen, ist die Morgendämmerung - zum einen, um den Sonnenaufgang zu beobachten, zum anderen weil die Wahrscheinlichkeit, dass der Berg von Wolken verhangen ist, am frühen Morgen am geringsten ist. Das bedeutet, dass man entweder am Nachmittag aufbrechen, in einer Berghütte (teuer) übernachten und früh am Morgen weiter wandern muss, oder den ganzen Weg nachts zurücklegt.

Die fünf Fuji-Seen, die einen Bogen um die Nordseite des Berges bilden, sind bei japanischen Tagesausflüglern aus Tokio beliebt. Sie bieten Wassersportmöglichkeiten, Vergnügungsparks, Eishöhlen und schöne Aussichten auf den Fuji. Am schnellsten gelangt man mit dem Bus vom Shinjuku-Bahnhof in Tokio zur Fuji-Gegend. Im Gebiet selbst besteht ein leicht durchschaubares Busnetz, das die tiefere Hügelregion und das Seengebiet abdeckt.
Kioto

Kioto mit seinen hunderten von Tempeln und Gärten war zwischen 794 und 1868 die kaiserliche Hauptstadt und ist bis heute das bedeutendste kulturelle Zentrum Japans. Auch wenn Geschäfte und Industrie der traditionellen Architektur zu Leibe rücken, bietet Kioto immer noch die geharkten Steingärten, die erhabenen Umrisse eines Tempeldaches und die modernen Geishas, nach denen westliche Klischeejäger auf der Suche sind. Der Kaiserpalast ist eine der wenigen Sehenswürdigkeiten im Zentrum Kiotos. Das heutige Gebäude wurde 1855 errichtet und kann nur im Rahmen einer Führung besichtigt werden. Dem östlichen Teil Kiotos, insbesondere dem Higashiyama-Viertel, sollte unbedingt Priorität eingeräumt werden, denn er beherbergt schöne Tempel, lädt zu stimmungsvollen Spaziergängen ein und bietet traditionelle Abendunterhaltung in Gion. Der Sanjusangen-do-Tempel ist ein besonderes Highlight. Er beherbergt 1001 Statuen der tausendarmigen Kannon (der buddhistischen Göttin der Barmherzigkeit). Im Nordwesten Kiotos befinden sich eine Reihe hervorragender Zen-Tempel, darunter der Kinkaku-ji, der 1950 von einem besessenen Mönch niedergebrannt und später komplett mit Blattgold bedeckt wiederaufgebaut wurde. Das im Nordwesten der Stadt versteckte Takao-Viertel ist für sein buntes Herbstlaub berühmt. Die Burg Himeji-jo, leicht als Tagesausflug von Kioto zu erreichen, ist die schönste noch erhaltene Burg Japans. Sie ist als Weißer Reiher bekannt, ein Name, der sich auf die elegante weiße Form der Burg bezieht.

Es gibt jedes Jahr hunderte von Festen in Kioto: Weit im Voraus eine Unterkunft zu buchen ist daher unerlässlich. Die prächtigsten Feste sind das Aoi Matsuri (15. Mai), das an die Gebete im 6. Jahrhundert erinnert, mit denen die Menschen die Götter um ein Ende des unheilvollen Wetters baten; das Gion Matsuri (17. Juli), Japans berühmtestes Fest, das seinen Höhepunkt in einem großen Umzug findet; das Damon-ji Gozan Okuribi (16. August), zu dem riesige Feuer entzündet werden, um die Seelen der Ahnen zu verabschieden; und das Kurama-no-Himatsuri (22. Oktober), ein Feuerfest, bei dem Schreine, von Jugendlichen mit Fackeln begleitet, durch die Straßen getragen werden.

Die meisten Mittelklasseunterkünfte finden sich im Norden und Nordwesten der Stadt. Es gibt auch ein paar angenehme Hostels im Osten. Das Zentrum Kiotos ist ein ausgezeichneter Ort, um preiswert japanisch oder international zu essen. In Ost-Kioto gibt es gutes Yakitori und Restaurants westlichen Stils.
Daisetsuzan-Nationalpark

Japans größter Nationalpark (2309 qkm) liegt in Zentral-Hokkaido, der nördlichsten und zweitgrößten japanischen Insel. Der Park, der mehrere Berggruppen, Vulkane, Seen und Wälder umfasst, ist ein großartiges Wander- und Skigebiet. Es ist ungemein beliebt im Sommer und zu Beginn des Herbstes. Zu diesen Zeiten braucht man ein paar Tage, um den Massen zu entkommen. Sounkyo ist das touristische Zentrum des Parks und ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen: Hier gibt es ein Resort mit heißen Quellen und eine Schlucht. Furano ist einer der berühmtesten japanischen Skiorte - ein Leckerbissen für Tiefschneefans. Etwas nordöstlich von Furano befinden sich die abgelegenen Thermalbäder Tokachidake Onsen und Shirogane Onsen, die sich gut als Ausgangspunkte für Wanderungen und Skifahrten abseits der Massen eignen.
Nagasaki

Nagasaki ist eine geschäftige und bunte Stadt, aber seine tragische Vergangenheit als das zweite Ziel eines Atombombenabwurfs überschattet die faszinierende frühe Geschichte der Begegnung mit den Portugiesen und Holländern. Urakami, das Zentrum der Atomexplosion, ist heute ein wohlhabender, ruhiger Vorort. Hier liegen das beklemmende Atombombenmuseum, eine eindringliche Erinnerung an die Schrecken nuklearer Zerstörung; und der Hypocentre Park mit einer schwarzen Steinsäule, die den genauen Punkt, über dem die Bombe explodierte, markiert, sowie Überresten und Ruinen. Eine Glocke im schildkrötenförmigen Zen-Tempel Fukusai-ji schlägt jeden Tag um 11.02 Uhr, dem Zeitpunkt der Explosion. Eines der weltgrößten Foucaultschen Pendel (zur Demonstration der Erdrotation) hängt im Innern des Tempels.

Am südlichen Ende der Stadt sind im hügeligen Glover Garden einige Wohnhäuser von europäischen Japan-Pionieren der Meji-Zeit (1868-1912) rekonstruiert worden. Es sieht ein bisschen nach Disneyland aus, aber die Häuser sind hübsch und die Aussicht über Nagasaki ist wunderbar. Eine Stunde nördlich von Nagasaki liegt Huis ten Bosch, die beachtliche Rekonstruktion einer holländischen Stadt, mit Windmühlen, Deichen, der nachgebauten Residenz der niederländischen Königsfamilie und einem Käseladen. Überraschenderweise ist dies auch eine Wohnanlage mit Wohnungen für 10 000 Menschen, die auf der südlichsten Hauptinsel Japans in einer aufpolierten Miniaturausgabe der Niederlande leben möchten.
Kirishima-Nationalpark

Kirishima im Süden Kyushus ist für seine wunderschöne Berglandschaft, heißen Quellen, den beeindruckenden Senriga-taki-Wasserfall und die Wildblumen im Frühling bekannt. Die Tageswanderung vom Dorf Ebino-kogen zu den Gipfeln einer Vulkankette ist eine der schönsten Vulkanwanderungen in Japan. Kürzere Spaziergänge führen u.a. um eine Reihe von Vulkanseen - Lake Rokkannon hat die intensivste Farbe, ein tiefes Blaugrün. Der Blick vom Gipfel des Karakuni-dake gen Süden ist einmalig: An einem klaren Tag kann man von hier bis nach Kagoshima sehen, der nächstgelegenen großen Stadt, und zum rauchenden Kegel des Sakurajima, eines sehr aktiven Vulkans. Ein direkter Bus fährt von Kagoshima zur Hochebene Ebino-kogen.
Noto-Halbinsel (Noto-hanto)

Für eine angenehme Mischung aus rauer Küstenlandschaft, traditionellem Landleben und ein paar kulturellen Sehenswürdigkeiten ist diese Halbinsel sehr zu empfehlen. Die wilde, ungeschützte Westseite der von Nord-Honshu in das Japanische Meer hinausragenden Halbinsel ist wahrscheinlich am interessantesten, da sie weniger entwickelt ist als die zerklüftete östliche Küste. In der Region gibt es Dutzende Feste, darunter das Gojinjo Daiko Nabune-Fest in Wajima (31. Juli bis 1. August), bei dem als Dämonen maskierte Trommler mit einer Art Perücke aus Seegras auftreten, und das Ishizaki Hoto-Fest (Anfang August), das für seine Parade langer Laternen berühmt ist. Die Noto-Halbinsel ist mit dem Zug von Kanazawa, Takaoka oder Toyama aus leicht zu erreichen.
Love Hotel Hill

In Tokios Shibuya-Viertel befindet sich eine dichte Ansammlung von Love Hotels, die jeden Geschmack bedienen. Die Gebäude reichen von romantischen Miniatur-Schlössern bis zu orientalischen Tempeln. Die Zimmer im Innern können fast jeden Wunsch erfüllen: Sie sind z.B. im Stil eines Harems oder nach Science-fiction-Art eingerichtet. Zu weiteren Angeboten können vibrierende Betten, Spiegelwände, Fesselausrüstung und Videorekorder (nicht vergessen, beim Verlassen des Zimmers die Kassette mitzunehmen) gehören.

Im Eingangsbereich eines Love Hotels gibt es gewöhnlich einen Bildschirm, auf dem die verschiedenen erhältlichen Zimmer zu sehen sind. Man wählt ein Zimmer aus, indem man den Knopf unter dem Bild des gewünschten Zimmers drückt, und geht dann zur Kasse. Auch wenn die Betonung auf Diskretion liegt, geben sich die Kunden hier nicht unbedingt irgendwelchem unanständigen Treiben hin: Die Hotels werden auch von Ehepaaren genutzt, die zu Hause keinen Platz zum gemeinsamen Entspannen haben.
Seagaia

Der Seagaia Ocean Dome ist irre: Es ist ein 140 m hoher, weißer Sandstrand mit einem "Ozean" unter einem stets blauen "Himmel", alles in einer vollständig überwachten "natürlichen" Umgebung. Das Ganze ist noch absurder, wenn man bedenkt, dass der Komplex nur einen Steinwurf von den echten Surf- und Sandstränden entlang Kyushus Küste in der Präfektur Miyazaki entfernt ist. Es ist die Verkörperung der japanischen Obsession für keimfreie Vergnügungsparks. Seagaia ist mit dem Bus vom milden Miyazaki, einer relativ großen Stadt an der Südostküste Kyushus, zu erreichen.